Fliplife ist ein Browserspiel in dem jeder in die Rolle seines virtuellen Ichs schlüpft und ein zweites Leben beginnt. Diese Plattform wird seit kurzem auch von verschiedenen Unternehmen zur Personalentwicklung und zum Employer Branding verwendet. Aber können mittels eines Browserspiels wirklich die Arbeitgebermarke gestärkt und Bewerber angelockt werden?
In Fliplife kann der Spieler sich einen Karriereweg aussuchen und dafür bestimmte Projekte erfüllen, er kann Freizeitaktivitäten betreiben, wie Fußball oder Party machen und er kann sein virtuelles ich weiterbilden. Nach der Anmeldung kann sich der Spieler seinen Charakter erstellen und eine bestimmte Karriere, wie Koch, Arzt oder Verbrecher aussuchen. Danach kann es auch schon losgehen und der Spieler bekommt ein erstes Projekt. Dieses besteht wie alle anderen auch aus mehreren Teilaufgaben. Um sie abzuschließen muss man lediglich auf den Button klicken und eine gewisse Zeit abwarten. Wenn die Zeit verstrichen ist, kann der Spieler seinen Lohn abholen und ein weiteren Auftrag beginnen, bis das Projekt fertig ist. So zieht sich das ganz dann von Projekt zu Projekt. Für jedes Projekt wird Energie benötigt die allerdings mit der Zeit oder durch Freizeitaktivitäten wieder aufgeladen wird. Zwischendurch kann der Spieler aber auch verschiedene Freizeitaktivitäten betreiben oder sich ein neues Outfit im Shop zulegen. Durch
Die Karrierefunktion ermöglicht es Unternehmen durch das Spiel potentielle Bewerber anzusprechen und ihre Arbeitgebermarke zu stärken. Bereits drei bekannte Unternehmen haben sich die Plattform zu Nutzen gemacht: Media-Saturn, Bayer (vom Versuchskandidat zum Nobelpreisträger) und Daimler (vom Karosserieschrauber zum Innovationsguru). Media-Saturn startete dazu eine Kampagne auf dem Absolventenkongress wo Spieler in 10 Minuten eine Karriere bei Media-Saturn, Media Markt, oder Saturn durchlaufen konnten. Bayer und Daimler haben jeweils eigenständige Karrieren im Browserspiel selbst.
Im letzteren bekommt man zum Beispiel Projekte wie Felgen polieren oder das Werkstattdiplom bestehen. Das Prinzip ist aber dasselbe wie bei allen Fliplife Karrieren: klicken, warten, Lohn abholen, klicken, warten, Lohn abholen, etc. Allerdings wird man durchgehend mit dem Daimler Logo konfrontiert und so bleibt die Marke auf jeden Fall im Gedächtnis hängen. Außerdem gibt es auch eine Link zum Unternehmensprofil von dem man dann weiter auf die Homepage oder auf diverse Profile von Daimler in sozialen Netzwerken gehen kann. Ein weiterer Vorteil der Nutzung solcher Plattformen besteht darin, dass die Spieler (potentiellen Bewerber) das Unternehmen als Innovativ betrachten. Dadurch steigen die Chancen, dass junge Talente sich für die Firma interessieren.
Diesen positiven Aspekten stehen aber leider auch noch zu viele negative gegenüber. Die Karrieren in Fliplife sind wenig tiefgründig und Praxisbezogen. Es würde sich zum Beispiel anbieten, dass Spieler Informationen im Internet recherchieren müssen um Aufgaben zu erledigen. Anstatt nur Felgen polieren, könnte das ganze auch noch mit der Wahl des richtigen Mittels verbunden wird, welches man erst online suchen muss. So wird der Spieler noch mehr integriert, lernt dabei noch etwas und identifiziert sich verstärkt mit der Marke.
Das Konzept von Fliplife gibt es erst seit Ende 2009, daher ist es noch nicht ganz ausgereift. Sollten die Karrieremöglichkeiten im Spiel noch tiefgründiger gestaltet werden, kann es in Zukunft durchaus ein wichtiges Tool für das Personalmarketing und Employer Branding darstellen.