Der demografische Wandel steht seit einigen Jahren zunehmend im Mittelpunkt der privatwirtschaftlichen und der öffentlich-politischen Diskussion. Er ist als „Megatrend“ unserer Zeit zu bezeichnen.
Doch bevor man über den demografischen Wandel spricht, ist es notwendig diesen zu verstehen. Der demografische Wandel beschreibt grundlegend die Bevölkerungsstruktur. Diese setzt sich aus den drei Faktoren Geburtenrate, Lebenserwartung und der Migration zusammen. Folglich ergibt die Summe aus Wanderungssaldo und Geburten- oder Sterbeüberschuss die Entwicklung der Bevölkerungszahl.
Mit dieser Bevölkerungsentwicklung sind die Altersvorsorgesysteme, das Gesundheitssystem, der private Konsum und der Arbeitsmarkt eng verknüpft. Dementsprechend ist die Bedeutung des demografischen Wandels enorm hoch, da dieser fast jeden einzelnen Bereich unserer Gesellschaft beeinflusst und Auswirkungen auf sämtliche Altersgruppen hat.
In Deutschland findet man seit Jahren niedrige Geburtenraten und eine zunehmende Lebenserwartung, welche die Bevölkerungsstrukturen stetig verändern. Das führt zu dem Phänomen das sich Deutschland in einem schrumpfenden Zustand befindet. Die Bevölkerung wird immer kleiner und immer älter.
Im Jahr 2010 wies Deutschland einen Sterbeüberschuss von 180.821 Menschen aus. Hält Deutschland seine konstant niedrige Fertiliätsrate (beschreibt die Anzahl der Kinder, die eine Frau während ihres Lebens zur Welt bringt) von 1,4 (Stand 2010) und bleibt dem Trend der steigenden Lebenserwartung (Frauen 83 Jahre, Männer 77 Jahre, Stand 2010) treu, wird die Bevölkerungszahl von aktuell ca. 82 Mio. Menschen bis zum Jahr 2030 um ca. 1,2 Mio. Menschen abnehmen. Sehr viel alarmierender ist die vorausgesagte Zahl für das Jahr 2050. Hat diese Entwicklung bestand, werden im Jahr 2050 nur noch knapp 75 Mio. Menschen in Deutschland leben.
Wie zuvor erwähnt wird diese Entwicklung einen erheblichen Einfluss auf den Arbeitsmarkt haben. Der Bevölkerungsteil im erwerbsfähigen Alter von 20 bis 64 wird eine deutliche Schrumpfung und Alterung zu verzeichnen haben. Zur Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter zählen im Jahr 2011 ca. 41 Mio. Menschen. Für das Jahr 2020 geht man davon aus, dass sich die Erwerbsfähigen auf ca. 39,5 Mio. und für das Jahr 2030 auf ca. 35 Mio. reduzieren werden. Aufgrund der Erhöhung des Renteneintrittsalters auf 67 Jahre und der verringerten Anzahl an Nachwuchskräften, erfährt die Erwerbsfähigengruppe der über 50-jährigen eine sehr viel stärkere Gewichtung.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass diese Entwicklung des demografischen Wandels eine zunehmende Knappheit an Nachwuchskräften, die Abnahme in der Gruppe der mittelalten Erwerbspersonen und die Verlagerung des Schwergewichts auf die über 50-jährigen bewirkt.
In meinem nächsten Blogbeitrag werde ich den möglichen, durch den demografischen Wandel ausgelösten Fachkräftemangel beleuchten.