Jahrelang wurde „Vielfalt“ in Unternehmen als Konfliktpotential wahrgenommen. Doch nicht nur der demografische Wandel und die Globalisierung zwingen Führungskräfte eben diese Verschiedenartigkeiten der Mitarbeiter zu begreifen und sie als gewinnbringende Ressource einzusetzen. Das wohl bekannteste Schriftstück zum Diversity Management stellt die Charta der Vielfalt dar. Im Jahr 2006 wurde sie als eine Unternehmensinitiative zur Förderung von Vielfalt in deutschen Organisationen gegründet. Jedes Unternehmen, welches sich in die Charta einträgt, verpflichtet sich freiwillig die Grundsätze des Diversity einzuhalten. Das bedeutet, dass in den gesamten Unternehmensprozessen die gegenseitige Anerkennung, Wertschätzung und Gleichberechtigung einen zentralen Kernpunkt einnimmt. Durch diese Eigenschaften wird die Chance geschaffen, ein vorurteilsfreies Unternehmensklima zu errichten. In sogenannten „round table“ Workshops, welche während offiziellen Unterzeichnungsterminen stattfinden, haben alle interessierten Unternehmen die Möglichkeit, Erfahrungen auszutauschen und zu überprüfen wie der Status quo des Diversity Managements in Deutschland ist.
Doch wie kann man ein Diversity Management im Unternehmen integrieren? Dazu müssen fünf grobe Schritte eingehalten werden.
Als erstes müssen die Ziele definiert werden. Es muss also geklärt werden, wie die Organisation durch ein Diversity Management profitieren. Des Weiteren muss geklärt werden, in welchen Bereichen der Geschäftserfolg durch Diversity gesteigert werden kann. Dabei muss sich die Kundschaft, die Lieferanten, die Geschäftspartner und nicht zuletzt die eigenen Mitarbeiter angesehen werden. Danach muss analysiert werden, welche Ansatzpunkte existieren, um Diversity umzusetzen.
Im nächsten Schritt muss der Ist-Zustand ermittelt werden. Im Unternehmen muss die Ausgangssituation bzgl. Diversity bestimmt werden. Dabei muss die Struktur der Kundschaft, Lieferanten und der Mitarbeiter ermittelt werden. Ferner müssen schon umgesetzte Maßnahmen, die das Diversity betreffen, zusammengetragen werden. Viele Unternehmen führen schon Teilaspekte von Diversity durch, ohne es zu wissen.
Im dritten Schritt muss die Umsetzung geplant werden. Die Einführung bedarf einer vorab erstellten Struktur. Die Zielsituation muss mit der aktuellen verglichen werden. So lassen sich mögliche Mangel finden. Ein genauer Zeitplan und die Sammlung der geeigneten Maßnahmen garantiert eine übersichtliche Einführung. Um die Maßnahmen zu bewerten müssen sinnvolle Bewertungskriterien gefunden werden. Mögliche Kennzahlen können die Umsetzungsdauer, die Opportunitäts- und Umsetzungskosten sowie die Wirkung und die Risiken sein.
Der vierte Schritt besteht aus der Realisierung des Projekts. Ein Umsetzungsplan, welcher die genauen Termine für die einzelnen Maßnahmen beinhaltet, verhilft zu einer guten Umsetzung. Zusätzlich muss eine unternehmensweite Kommunikation mit allen Beteiligten stattfinden.
Im letzten Schritt muss der Erfolg gemessen werden, um sicher zu gehen, dass man die richtige Wirkung erzielt. Die Auswirkungen der Maßnahmen des Zeitplans müssen bewertet werden. Anhand der Ergebnisse erkennt man, ob die Aktionen augebaut, variiert oder eingestellt werden können.
Es ist enorm wichtig, dass ein Unternehmen ein gut durchstrukturiertes und gut geplantes Diversity Management besitzt. Denn nur so ist es in der Lage das oberste Ziel, einen nachhaltigen Unternehmenserfolg, zu gewährleisten. Damit solch eine optimierte Leistungsertellung durchgeführt werden kann, ist es wichtig, die unterschiedlichsten Mitarbeiterqualifikationen und -fähigkeiten zu fordern und zu fördern. Ganz gleich ob es sich bei diesen Mitarbeitern um junge oder alte Menschen, um Frauen oder Männer, um unterschiedliche Nationalitäten oder um Menschen mit einer Behinderung handelt. Nur die qualifizierte Entwicklung aller unternehmensbeteiligten Personen verhilft dem Konzern zu einem gegenseitigen Verständnis und somit zu einem nachhaltigen Unter-nehmensklima.